Das Vogelsberglied

Das Vogelsberglied ist das einzig erhaltene Gedicht von Ferdinand Brigleb.
Er war 1881 Mitgründer des Vogelsberger Höhen-Clubs (VHC).

Dir, meinem Vogelsberg, gelte mein Lied!
Nennt man dich Bergezwerg, bist doch ein Glied,
Kettenglied deutscher Höh'n, die hoch zum Himmel seh'n,
bist ein Stück Vaterland, nur nicht genug erkannt,
„so schön wie eins.”

Wonnig in reiner Luft badet die Brust,
alles ist Blütenduft, Jubel und Lust,
hier frisches Waldesgrün, dort Fels im Sonnenglüh'n,
Wild genug, Vogelsang, Weidgang am grünen Hang,
„Dörfer im Tal.”

Hier ein Forellenbach, dort Silbersee,
überall gastlich Dach, Erdbeer und Schleh',
Farrenkraut, Himbeerstrauch, Heidelbeer', Meilerrauch,
Eiche und Lindenbaum, Erle am Ufersaum,
„Buchen zumal.”

Tanne so hoch und schlank, Mastengestalt,
Straße mit Ruhebank, blau von Basalt,
Menschen so stramm und grad in ihrem Sonntagsstaat,
sanglustig, frisch und frei, fröhlich und fromm dabei,
„und stolz darauf.”

Vogelsberg, nimmer mehr geb ich für Geld dich her, „laß nicht von dir!”

 


Dieses Bild wurde mit freundlicher Genehmigung von Bernd Schröder aus Eichelsachsen abgedruckt.

Wir empfehlen auch den Artikel von Bernd Schröder im Vogelsberg-Netz unter http://www.vogelsberg-netz.de/content/view/1021/79/