Geschichte

Köddingen war das Dorf der Rechenmacher, Schindler und Maurer.

Der Name Köddingen, welcher in alten Handschriften als Köthingen, Kodingen oder Ködingen erscheint, wird erstmals im Jahre 1266 als Codinghin in einer Urkunde erwähnt. Mit der Urkunde genehmigen Eberhard, Peter und Johann von Merlau, dass Eckard von Habertshausen die von ihnen zu Lehen getragenen Güter zu Seelheim dem Deutschen Hause in Marburg übergeben hat, wofür er ihnen Güter in Köddingen und Helpershain (in villis videlicet Codinghin et Helfericheshaghain) zu Lehen aufgetragen hat." (Zitat aus Gutachten von Herrn Dr. Lars Adler, Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, vom 20.01.2016)

Aus Codinghin würde im Laufe der Zeit Köddingen. Chronisten behaupten, es sei eine Zusammensetzung aus Käthe und Geding. Eine in alter Zeit vornehme und einflussreiche Adelsfrau hatte hier ihr Hauswesen aufgeschlagen. Dadurch soll der Ort als Käthegeding in der Umgegend bekannt geworden sein.

In den Ortsnamen Hessens steht auch 1466 Köddingen als Kodingen geschrieben und wird zu den Nachkommen des Kodo oder Kotto gerechnet.

Der „Teufelskopf" bei Köddingen wird in Schriften, die frühgeschichtliche Orte und Sagen behandeln, als germanische Opfer und Richtstätte genannt. Die gleichmäßig kegelförmige Erhebung in einer ebenen Gemarkungslage lässt auf eine künstliche Errichtung schließen. Die Möglichkeit, dass hier in grauer Vorzeit kultische Veranstaltungen stattgefunden haben, liegt demnach nahe. Nach der Christianisierung der damaligen Bewohner mag dann die Stelle den Namen Teufelskopf erhalten haben.

Bis 1380 war Köddingen wie auch die übrigen Gemeinden des Feldatales außer Kestrich in die Oberhoheit der Hess. Landgrafen übergegangen. 1839 kam Köddingen an den Kreis Grünberg, 1848 an den Regierungsbezirk Als­feld, 1852 an den neugebildeten Kreis Alsfeld, 1871 an den Kreis Schotten und schließlich 1938 endgültig an den Kreis Alsfeld.

Die alte Kirche, vielleicht die erste, die dort stand, war der Heiligen Katharina geweiht und muss nach der Chronik kurz vor 1460 erbaut worden sein. Es ist wahrscheinlicher, dass Köddingen nicht das zu Beginn erwähnte Käthegeding ist, sondern seinen Namen von der der Heiligen Katharina geweihten Kirche hat. Alles andere ist wohl doch nur Vermutung früherer Chronisten.

Während um 1807 mit dem Bau einer neuen Kirche an einer anderen Stelle begonnen wurde, verfiel die alte Kirche dem Abbruch. Die Bauarbeiten der neuen Kirche kamen zum Stillstand, nachdem Geldmittel fehlten. Nicht zuletzt durch Spenden aus den Gemeinden Köddingen und Helpershain in Höhe von 3000 Gulden konnte der Kirchenbau fortgesetzt und beendet werden. Anfang 1810 stand dann die Kirche vollendet da. Die Einweihung fand am 6. Mai 1810 statt. Die Kirche hat heute noch die älteste Glocke des Feldatals (um 1460).

 

Abschriftlich überlieferte Urkunde vom 31.05.1266 (im roten Kasten steht "Codinghin")

Das Original der Abschrift befindet sich im Zentralarchiv des Deutschen Ordens, Wien.

 

Köddingen vor 1950

Köddingen um 1917

Heute leben in Köddingen ca. 400 Menschen.

Wer mehr über die Köddinger Geschichte erfahren will, dem empfehle ich das Buch "Heimatbuch Feldatal", welches von der Gemeinde Feldatal herausgegeben wurde.

 

Auf mehrfachen Wunsch - und weil Köddingen ein Teil des Vogelsberges ist - wird hier der Text des Vogelsbergliedes abgedruckt.